1. Kapitel
Die Anfänge
I
m
Jahre
1222
hat
es
eine
Stadt
Wismar
noch
nicht
gegeben.
Dagegen
setzt
eine
Urkunde
von
1229
Wismar
als
Stadt
voraus,
wenn
auch
vielleicht
erst
im
Entstehen
begriffen,
und
im
Oktober
1230
konnte
sie
schon
für
das
Einlager
des
Grafen
Günzel
von
Schwerin
in
Aussicht
genommen
werden.
Als
eigentliches
Gründungsjahr
wird
aber
aus
den
von
Dr.
Crull
in
der
Einleitung
zur
Ratslinie
dargelegten
Gründen
das
Jahr
1226
anzusehen
sein.
Meinen
einst
dagegen
erhobenen
und
von
Crull
gebilligten
Einwand,
dass
der
von
ihm
betonte
damalige
Aufenthalt
der
Mecklenburgischen
Landesherren
in
Lübeck
nicht
bezeugt
sei,
nehme
ich
jetzt
zurück.
Jedenfalls
ist
sicher
anzunehmen,
dass
Lübecker
bei
der
Gründung
der
neuen
Stadt
stark
beteiligt
waren.
In
voller
Entwicklung
zeigt
den
Ort
eine
Urkunde
von
1237,
worin
dem
Propst
von
Rehna
der
Bann
über
alle
dort
erwachsenden
Kirchen
verliehen
wird.
Vor
1250
war
schon
die
Neustadt
angegliedert.
Die
Stadt
ist
also
um
die
Zeit
der
Schlacht
von
Bornhöved
entstanden
und
rasch
aufgeblüht.
Dass
sie
planvoll
gegründet
und
sich
nicht
etwa
aus
einem
Dorf
heraus
entwickelt
hat,
darüber
kann
kein
Zweifel
sein.
Das
ältere
Dorf,
an
das
der
Name
anknüpft
und
auf
das
noch
jetzt
die
Namen
Alt-Wismartor
und
Alt-Wismarstraße
hindeuten,
lag
östlich
abseits,
etwas
über
einen
Kilometer
vom
Markt
der
Stadt
entfernt.
Es
trifft
also
auch
für
Wismar
zu,
was
Rietschel
in
seinem
Markt
und
Stadt
als
Regel
für
eine
große
Zahl,
vielleicht
für
die
Mehrheit
der
Deutschen
Stadtgründungen
bezeichnet,
dass
nämlich
die
Handelsplätze
neben
bereits
bestehende
Dorfansiedlungen
gelegt
sind,
wann
und
wie
das
Dorf
aufgelöst
und
seine
Flur
in
das
Stadtgebiet
aufgegangen
ist,
wissen
wir
nicht.
Kirche
und
Mühle
haben
noch
längere
Zeit
bestanden.
Die
Umgegend
ist
besonders
reich
an
vorgeschichtlichen
Denkmälern
und
Funden,
und
man
hat
gemeint,
dass
das
alte
Rerik
dort
gesucht
werden
müsse.
Benannt
sein
dürfte
die
Stadt
nach
der
schon
1167
bezeugten
aqua
wissemara,
der
Wismaraa,
da
sie
in
älterer
Zeit
de
stat
to
der
Wissemar
,
Wismar
oder
Wismer
heißt
und
demgemäß
ihr
Name
bis
fast
in
die
Gegenwart hinein mit dem weiblichen Artikel verbunden war. Der Name des Dorfs aber wird als Ort des Wissmer gedeutet.
Die
Altstadt
wird
von
vorn
an
das
Gebiet
der
beiden
Kirchspiele
St.
Marien
und
St.
Nikolai
umfasst
haben.
Es
findet
sich
keine
Spur,
die
darauf
hinwiese,
dass
das
eine
älter
sein
müsste
als
das
andere,
wollte
man
durchaus
scheiden,
so
würde
dann
St.
Marien
den
Vorrang
zuerkennen
müssen,
denn
St.
Marien
war
und
ist
die
Kirche
des
Rates,
und
in
diesem
Kirchspiel
liegt
der
Markt.
Eine
Stadt
aber
ohne
Markt
ist
undenkbar.
Unterdessen
würde
eine
Zertrennung
der
Altstadt
in
einen
älteren
und
neueren
Teil
völlig
willkürlich
sein,
und
keinesfalls
ist
die
Grube,
wie
sie
nie
Kirchspielsgrenze
war,
Scheide
gewesen.
Sie
ist
bald
nach
Gründung
der
Stadt
gegraben
worden,
sowohl
um
die
Anlegung
einer
Wassermühle
zu
ermöglichen
als
auch
um
Wasser
hinein
zu
schaffen,
wie
gleichen
Falls
Duderstadt
es
1276
für
nötig
hielt,
die
Brehme
mitten
durch
die
Stadt
zu
leiten,
Freiburg
i.
L.
aber
gleich
ein
ganzes
System
von
Kanälen
anlegte.
Die
Altstadt
bildete
ein
ziemlich
regelmäßiges
Eirund,
durch
das
sich
von
Westen
nach
Osten,
nicht
gerade
parallel
zu
einander,
sondern
mit
einigen
durch
das
Gelände
bedingten
Abbiegungen
als
Hauptstraßenzüge
Lübsche
und
Alt-Wismar-Straße,
Breite-,
Bademutter-
und
Gerber-Straße
(die
Kirchspielsscheide),
schließlich
der
Spiegelberg
hindurchzogen.
Lübsche
und
Breite
Straße
waren
im
Westen
auseinandergesperrt.
Die
Grube
lief
annähernd
s-förmig
gewunden
zwischen
Spiegelberg
und
Kirchspielsscheide.
Von
Süden
und
Norden
wurden
diese
Straßenzüge
von
zwei
anderen
gekreuzt,
die
sich
im
Süden
mehr
einander
näherten,
gegen
Norden
auseinander
gingen,
von
Dankwart-,
Krämer-,
Bor-
und
Schür-Straße
und
von
Mecklenburger-,
Altböter-,
Abc-Straße,
Schweinsbrücke,
Hinterm
Thor,
Vor
dem
Poeler
Tor.
Ziemlich
auf
der
Kuppe
des
Hügels,
den
das
Marienkirchspiel
einnimmt,
lag,
an
die
Alt-Wismarstraße
angeschlossen
und
zwischen
Dankwart-
und
Krämer-
Straße
einerseits
und
Mecklenburger-
und
Abc-Straße
anderseits,
der
Markt.
Die
schmalen
Budenreihen,
die
jetzt
die
Hege
und
Hinterm
Rathaus
von
ihm
abgehen,
sind
erst
später,
wohl
im
Anfang
des
14.
Jahrhunderts,
entstanden.
Der
wenig
tiefe
Häuserblock
aber
nach
der
Diebsstraße
zu
ist
ursprünglich.
Die
Kirche
St.
Nikolai
liegt
mitten
in
ihrem
Kirchspiel,
die
von
St.
Marien
hingegen
hart
an
der
südwestlichen
Ecke
des
ihren.
Von
den
genannten
Straßen
ist
übrigens
die
Schürstraße
auffallend
spät
(1412)
bezeugt,
auch
der
Zug
von
der
Altböterstraße
(Judenstraße
1342)
bis
Hinterm
Thor
(1293)
begegnet
in
den
Stadtbüchern
spät
genug,
indem
die
Abc-Straße
als
Hinter
den
Brüdern
(danach
Stur)
erst
1279,
die
Schweinsbrücke
erst
1400
auftaucht.
Für
die
Bademutterstraße
ist
das
älteste
Zeugnis
von
1323
als
Kröpelinen-Straße.
Die
übrigen
Hauptstraßen
sind
sämtlich
spätestens
um
1260
zu
belegen.
Am
Westende
der
Lübschen
Straße
war
das
Hospital
zum
Heiligen
Geist
der
Altstadt
unmittelbar
vorgelagert.
Es
ist
bald
nach
1250
zuerst
bezeugt,
kann
aber
seiner
Lage
wegen
nicht
vor
der
gleich
zu
behandelnden
Stadterweiterung begründet worden sein.
Sowohl
aus
der
Breite
der
Straßen
wie
dem
Umstand,
dass
gleich
zwei
Kirchspiele
angelegt
wurden,
wird
man
auf
die
gute
Zuversicht
der
Gründer
schließen
können,
und
in
der
Tat
wurde
schon
vor
1250
eine
Erweiterung
der
ersten
Anlage
als
notwendig
empfunden
und
durchgeführt.
In
den
372
Eintragungen
des
ältesten
Stadtbuchs,
die
dem
ersten
darin
vorkommenden
Datum
(1258)
vorangehen,
finden
wir
ebenso
oft
den
Namen
der
Neustadt
(16
Mal)
als
Straßennamen
aus
der
Altstadt
(17
Mal),
wenn
wir
die
einmal
genannte
Mecklenburger
Straße
der
Altstadt
zurechnen
und
die
Nachträge
ausscheiden.
Dieses
dem
ersten
Anschein
nach
unverhältnismäßige
Vorwiegen
der
Neustadt
erklärt
sich
daraus,
dass
diese
Benennung
sofort
mundgerecht
sein
musste,
während
andere
Straßennamen
geraume
Zeit
gebrauchten,
ehe
sie
sich
durchsetzen
konnten.
Außerdem
begriff
der
Name,
darin
der
Rödigers-Mark
Hamburgs
gleich,
anfangs
ein
ganzes
Stadtgebiet.
Allmählich
erscheinen
auch
Straßennamen
im
Bereich
der
Neustadt
(wobei
die
beiden
Stadtteilen
gemeinsamen
Namen
außer
Ansatz
bleiben
müssen):
die
Vogts-Grube
(später
Faule
Grube,
jetzt
Wilhelms-Straße)
vor
1270,
die
Große
Hohe
Straße
1287
die
Baustraße
1290.
Der
Zeitpunkt,
wann
Neustadt
zum
einfachen
Straßennamen
wurde,
lässt
sich
nicht
bestimmen.
Der
untere
Teil
dieser
Straße
hieß
sicher
bis
1327
Heiligen
Geistes-Grube.
Es
liegt
aber
in
den
Dingen,
dass
der
Raum
der
Neustadt
doch
erst
später
voll
ausgebaut
wurde
als
die
Altstadt.
Fast
alle
die
fürstlichen
Höfe,
die
wir
in
Wismar
kennen,
und
ebenso
die
Höfe
des
Kloster
Cismar
und
der
Deutschherren
(später
der
Antoniter)
fanden
in
der
zweiten
Hälfte
des
13.
und
im
Anfang
des
14.
Jahrhunderts
ihren Platz in der Neustadt
Die
Neustadt,
die
sich
räumlich
mit
dem
späteren
St.
Georgen-
Kirchspiel
deckt,
ist
im
Westen
und
Süden
so
an
die
Altstadt
angelagert,
dass
die
ganze
Stadt
wiederum
die
Form
eines
etwas
anders
gelagerten
Eirunds
bekommen
hat,
unregelmäßig
durch
eine
Ausladung
nach
Westen.
Die
Grenze
verläuft
beim
Ziegenmarkt,
in
der
Speicherstraße,
an
der
Ostseite
des
Heiligen
Geistes,
quer
über
die
Lübsche
Straße,
durch
einen
Häuserblock
auf
die
Ostkante
des
Fürstenhofs
zu,
dann
abbiegend
durch
die
Keller-,
Grüne,
Kleinschmiede-,
Kloster-
(ehem.
Wind-)
Straße.
Fortgesetzt
sind
in
der
Neustadt
die
Lübsche,
Dankwart-
und
Mecklenburger
Straße.
Sonst
ist
von
noch
nicht genannten die Papenstraße erwähnenswert, die einstmals auch Ritterstraße geheißen haben wird.
Wurtzinse
(Hausstättenzinse)
sind
in
Wismar
wenige
bezeugt.
Sie
lassen
keine
Schlüsse
auf
die
Bedingungen
der
Gründung
und
Erweiterung
der
Stadt
zu
und
scheinen
auf
Abmachungen
zwischen
einzelnen
früheren
Eigentümern
und
späteren
Erwerbern
der
betreffenden
Grundstücke
zurückzugehen.
Nur
bei
dem
Friesen
Radolf
könnte
man
den
Gedanken
fassen,
dass
sein
Recht
an
einen
Wurtzins
auf
seine
oder
seines
Vaters
Beteiligung
an
der
Stadtgründung
zurückgeht,
aber
es
handelt
sich
um
einen
einzigen
Zins.
Zum
Teil sind es erkaufte Renten, für die das Grundstück an sich, nicht das darauf gebaute Haus haftete.
Aufklärung
über
die
Herkunft
der
Bewohner
Wismars
geben
das
älteste
Stadtbuch
und
die
mittelalterliche
Bürgermatrikel.
Jenes
reicht
von
etwa
1250
bis
1272,
diese
von
etwa
1290
bis
1540.
Man
darf
ohne
Bedenken
annehmen,
dass
die
in
diesen
beiden
Quellen
nach
Ortsnamen
benannten
Personen
wirklich
von
dort
herstammen,
wie
es
für
einzelne
erweislich
ist.
Denn
das
Stadtbuch
steht
den
Anfängen
der
Stadt
so
nahe,
dass
wir
in
ihm
die
ersten
Geschlechtsfolgen
der
Bürger
kennenlernen,
und
die
Matrikel
(Kirchenbuch)
verzeichnet
nur
Neubürger,
d.
H.
neu
Zugezogene,
nicht
jedoch
Bürgersöhne.
Da
aber
zu
jener
Zeit
Familiennamen
erst
in
der
Bildung
begriffen
waren,
so
dürfen
in
beiden
Quellen
die
Herkunftsnamen
als
die
frühere
Heimat
der
neuen
Bürger
angebend
gedeutet
werden.
Einzelne Fälle mögen anders liegen, werden aber keine Fehler verursachen, die ins Gewicht fallen.
Nach
dem
Befund
in
dem
ältesten
Stadtbuch
sind
bei
weitem
die
meisten
Bürger
aus
dem
Mecklenburgischen
gekommen,
außerdem
beträchtlicher
Zuzug
aus
Sachsen,
Friesland
und
Westfalen,
noch
nennenswerter
aus
Holstein
und
Lauenburg,
vom
Niederrhein,
aus
Holland
und
Flandern,
aus
der
Altmark,
der
Mittelmark
und
der
Prignitz,
schließlich
aus
Dänemark
und
Schleswig.
Der
Name
wend
(Wenede,
Slavus,
Slavica)
kommt
nur
drei
Mal
vor,
so
dass
die
Bevölkerung
der
Stadt
als
rein
Deutsch
angesprochen
werden
kann.
Noch
mehr
überwiegt
das
Mecklenburgische
Element
in
der
zweiten
Quelle,
auch
der
Anteil
von
Holstein
und
Lauenburg
ist
größer
geworden;
die
anderen
Anteile
sind
zurückgegangen,
auf
etwa
die
Hälfte
die
vom
Niederrhein,
von
Holland,
Flandern,
Altmark,
Mittelmark,
Prignitz,
Dänemark.
Etwas
stärker
als
diese
Landstriche
ist
das
vorher
nicht
beteiligte
Pommern,
der
Name
Wend
(oder
Slavus) ist unter 1810 Personen 9 Mal vertreten.
Die
Gründung
Wismars
selbst
wird
von
Lübeck
aus
erfolgt
sein,
während
dort
aber
Rörig
neuerdings
in
den
Eigentümern
der
Marktbuden
die
Nachfahren
der
Gründungsunternehmer
nachgewiesen
hat,
ist
das
für
Wismar
nicht
möglich.
Im
Gegensatz
zu
Lübeck
sind
hier
die
Marktbuden
von
Anfang
an
im
Besitz
der
Stadt
gewesen.
Ebenso
begegnen,
wie
schon
bemerkt,
Wurtzinse
zu
selten,
als
dass
sich
daraus
Schlüsse
ziehen
ließen.
Man
wird
aber
doch
annehmen
dürfen,
dass
der
Rat
sich
in
der
Frühzeit
aus
den
Gründern
oder
ihren Nachkommen werde zusammengesetzt haben.
Wismar
bildet
eine
Masche
in
dem
engen
Netz
der
Städtegründungen,
das
in
der
ersten
Hälfte
des
13.
Jahrhunderts
unsere
Gegend
überzog.
Beträchtlich
älter
sind
nur
Lübeck
(1147)
und
Schwerin
(1160),
vielleicht
noch
Gadebusch
und
Wittenburg.
Als
Entstehungsjahr
der
Stadt
Rostock
ist
1218
anzusehen.
Etwa
gleich
alt
wie
Wismar
sind
Parchim,
Güstrow
und
Plau.
Zehn
bis
dreißig
Jahre
jünger
sind
in
Mecklenburg
Goldberg,
Malchow,
Malchin,
A.-Kalen,
Neustadt,
Kröpelin,
Ribnitz,
Sternberg
und
Boizenburg.
Stralsund
ist
1234,
Kiel
zwischen 1233 und 1242 gegründet.
Schon
durch
die
Lage
der
Stadt
an
der
See
waren
die
Bewohner
Wismars
auf
Schifffahrt
und
Handel
hingewiesen.
Längst
war
der
Hafen
den
Seefahrern
bekannt
gewesen.
In
der
Wismarschen
Bucht
(Vizmarhofn)
waren
nach
der
Knytlingasaga
in
der
ersten
Hälfte
des
12.
Jahrhunderts
die
Dänischen
Könige
Svend
Grade
und
Knut
Magnusson
auf
ihrem
Wendenzug
(1147)
gelandet.
Den
Bürgern
von
Schwerin
aber
hatte,
wie
es
scheint,
auf
Bitte
des
Grafen
Heinrich
der
Römische
König
Otto
1200
das
Recht
gewährt,
in
dem
Wissemer
genannten
Hafen
zwei
Koggen
und
kleinere
Schiffe
in
beliebiger
Zahl
zu
halten,
was
aus
diesem
Recht
nach
der
Stadtgründung
geworden ist, wissen wir nicht.
Auch
die
ältesten
beiden
großen
Stadtsiegel,
das
eine
1256,
das
andere
1354
für
uns
als
frühestes
bezeugt,
fassen
Wismar,
indem
sie
ihm
Koggen
zum
Sinnbild
geben,
als
Seestadt
auf,
wogegen
die
späteren
Sekretsiegel
und
Signum,
die
den
halben
Stierkopf
und
die
Farben
der
Stadt
zeigen,
auf
ihre
Zugehörigkeit
zum
Land
Mecklenburg
hinweisen.
Ebenfalls
bewahren
es
eigene
und
fremde
Privilegien
aus
der
Mitte
des
13.
Jahrhunderts
als
See-
und
Handelsstadt.
Den
Bürgern
von
Riga
wurde
1246
von
Herrn
Johann
von
Mecklenburg
die
gleiche
Freiheit,
deren
sie
sich
in
Lübeck
erfreuten,
zugesichert,
mochten
sie
im
Hafen
Wismars
anlegen
oder
sonst
ins
Land
kommen,
den
Lübeckern
wurde
aber
in
Wismar
und
im
ganzen
Lande
Mecklenburg
1260
und
1261
Zollfreiheit,
endlich
1266
allen
und
jeden,
die
zur
See
oder
zu
Lande
Handels
wegen
nach
Wismar
kämen,
Freiheit
für
ihr
Kommen
und
ihre
Rückkehr
und
ihren
Handel
verheißen.
Die
von
Stendal
und
ihre
Nachbarn
hatten
schon
1258
für
ihre
Handelsfahrten
nach
Wismar
und
nach
Mecklenburg
überhaupt,
zunächst für ein Jahr, Geleit erhalten.
Wismar
selbst
gewann
von
den
Königen
Abel
und
Christoph
von
Dänemark
1251
und
1253
Befreiung
vom
Strandrecht
und
außerdem
in
Skanör und im übrigen Reiche Dänemark die gleichen Freiheiten, die auch Lübeck genoss. Die Rechte bestätigte ihm König Erich 1267.
Den
Handelsverkehr,
besonders
zur
See,
gegen
Räuber
zu
schützen,
bezweckte
auch
die
erste
Verbindung,
die
Wismar
mit
Lübeck
und
Rostock
1250
einging,
wie
später
mit
den
Nachbarn
zusammen
gefasste
Beschlüsse.
Auch
in
den
gleichzeitig
verschärften
Strafbestimmungen
gegen
Bigamie,
treten
uns
diese
Städte
als
Kaufmannsstädte
entgegen.
Das
wiederholte
Reisen
der
Kaufleute
ins
Ausland
und
ihr
längeres
Verweilen
an
fremden
Orten,
das
der
damalige
Verkehr
erforderte,
dazu
das
durch
ein
rasches
Entstehen
und
Aufblühen
neuer
Handelsplätze
veranlasste
Übersiedeln
von
einem
Ort
zum
anderen
mochte
manchen
veranlasst
haben,
entweder
an
zwei
Orten
einen
Hausstand
zu
begründen
oder
auch
am
früheren
Wohnsitz
die
Ehefrau
im
Stich
zu
lassen
und
am
neuen
eine
neue
Ehe
einzugehen.
Der
Missstand
muss
so
arg
geworden
sein,
dass
man
meinte,
an
Stelle
der
älteren
Geld-
oder
Ehrenstrafe
die
Todesstrafe auf Doppelehe an verschiedenen Orten setzen zu müssen. Doppelehe an einem Ort war undenkbar.
Die
vorzüglichsten
Richtungen
des
ältesten
Wismarschen
Handels
sind
aus
den
vorher
erwähnten
Privilegien
zu
erkennen.
Beziehungen
zu
England
und
Flandern
bald
nach
1270
bezeugen
Eintragungen
der
ältesten
Stadtbücher.
Dass
aber
auch
in
Norwegen
bedeutende
Interessen
waren,
zeigen
die
später
zu
berührenden
Ereignisse
der
achtziger
Jahre
des
Jahrhunderts.
Die
Gegenstände
dieses
Verkehrs
sind
aus
den
Urkunden
nur
selten
erkennbar
aus
Flandern
müssen
die
Wandschneider
ihre
Laken
bezogen
haben,
in
Schonen
war
es
natürlich
der
Heringsfang,
Heringshandel
und
Marktverkehr,
in
Norwegen
der
Fischhandel
und
die
Versorgung
des
Landes
mit
Korn
(oder
Mehl),
Malz,
Bier,
was
anzog
und
beschäftigte.
Bezeugt
ist
auch
Ausfuhr
von
Leinewand
dorthin.
Mit
Preußen,
viel
mehr
aber
mit
Livland
und
hier
besonders
mit
Riga
müssen
Kreuzzüge
und
Wallfahrten
lebhafte
Verbindungen
hervorgerufen
haben,
und
es
wird
die
Kolonisation
des
Ostens
wie
auf
das
Aufblühen
der
Städte
im
südwestlichen
Winkel
der
Ostsee
überhaupt,
so
auch
auf
das
Wismars
von
erheblichem
Einfluss
gewesen
sein.
Dass
die
Deutschherren
im
14.
Jahrhundert
einen
Hof
in
der
Stadt
erwarben,
wird
im
3.
Kapitel
auszuführen sein.
Auf
Schifffahrtsbetrieb
deuten
die
verhältnismäßig
vielen
Eintragungen
von
Verpfändung,
Verkauf,
Kauf,
Verlassung
und
Vermächtnis
von
Schiffen
oder
Teilen
von
Schiffen
im
ältesten
Stadtbuch.
Genannt
werden
Koggen
und
Snicken.
Das
zweite
Stadtbuch
bringt
aus
den
Jahren
1280
und
1284
außer
ähnlichen
Eintragungen
insbesondere
Zeugnisse
für
Ankauf
von
Schiffen
aus
Stralsund,
Nestwed
und
Horsens.
Mindestens
ebenso
wichtig
wie
Handel
und
Schifffahrt
ist
der
Gewerbebetrieb
für
die
Stadt
gewesen.
Demgemäß
treffen
wir
im
ältesten
Stadtbuch
die
Gewerbe
reichlich
bezeugt.
Von
einer
ganzen
Anzahl
versteht
sich
das
freilich
von
selbst.
Bäcker,
Schlachter
und
Fischer,
Schuhmacher,
Gerber,
Schneider
und
Pelzer,
Schmiede
und
Böttcher,
Krämer
und
Haken,
Zimmerleute
und
Maurer
konnten
nicht
wohl
fehlen.
Dass
aber
Maurer
oder,
wie
sie
hier
und
noch
in
späterer
Zeit
benannt
werden,
Steinwirker
nur
zwei
vorkommen,
entspricht
der
anderweitigen
Beobachtung,
dass
Steinhäuser
in
der
Stadt
anfangs
selten
gewesen
sind.
Es
begegnen
aber
auch
schon
Brauer
und
Krüger,
Garbräter,
Heringswäscher
und
Grützmacher,
ebenso
Wollenweber
und
Leinweber,
Wandschneider
(auf
der
schon
beim
Handel
hinzuweisen
war)
und
Leinwandhändler,
Hutfilzer,
Weißgerber,
Beutler,
Gürtler,
Riemenschneider
und
Altschuster,
Waffenschmiede
und
Schwertfeger.
Goldschmiede,
Grapengießer,
Kannengießer,
Kupferschläger,
Kesselflicker
und
Töpfer,
Fuhrleute
und
Träger.
Nicht
unbedingt
erwarten
durfte
man
Gärtner
und
Vogelfänger,
Pferdekäufer,
Stahlkäufer,
Glockengießer
und
Kammmacher,
schließlich
die
Wäscherin.
Neben
den
nötigen
Badstübern
findet
sich
auch
schon
ein
Arzt,
dessen
Nachfolgern
sich
im
zweiten
Stadtbuch
der
Apotheker
hinzugesellt.
Der
Fiedler
darf
nicht
gerade
überraschen.
Den
Schließer
(claviger)
wird
man
als
Schließer
und
Wächter
des
Rathauses oder vielleicht des Gewandhauses anzusehen haben.
Es
fehlen
von
den
später
nicht
nur
von
einzelnen
vertretenen
Betrieben
die
der
Barbiere,
Schlosser
(Kleinschmiede),
Tischler,
Drechsler,
Glaser,
Maler,
Reifer,
Rad-
und
Stellmacher,
Sattler,
Zaummacher,
Färber,
Nadler,
Pantoffelmacher.
Manches
dieser
Gewerbe
mag
von
den
vorher
genannten
Handwerkern
mit
ausgeübt
und
erst
später
ausgegliedert
sein,
so
z.
B.
das
der
Barbiere
von
den
Badstübern,
das
der
Ziegler
(lapiscide,
stenwerten)
gemäß
Beobachtungen
aus
dem
14.
Jahrhundert
von
den
Maurern,
das
der
Schlosser
von
den
Schmieden,
usw.
wirklich
auffallend
ist
nur
das
Fehlen
der
Reifer,
weniger
das
der
Glaser
und
Maler.
Indessen
wird
man
annehmen
müssen,
dass
die
Schiffer
und
Fischer
in
der
Muße
der
Wintertage
sich
ihr
Garn
und
Tauwerk
selbst
angefertigt
haben.
Es
muss
aber
auch
mit
Zufälligkeiten
der
Überlieferung
gerechnet
werden.
Von
den
im
ältesten
Stadtbuch
noch
vermissten
Gewerben
begegnen
in
späteren
Quellen:
vor
1290
Reifer,
Maler,
Drechsler
und
Barbiere,
1296
auch
die
Glaser.
Daneben
kommen
von
1292
bis
1294
vor:
Riemenschläger,
Messerschmiede,
Kerzenzieher,
Bechermacher,
Haardeckenmacher
und
1297
ein
Brückenmeister
(d.
h.
Steindämmer).
Ein Wandscherer erscheint 1329, ein Bernsteinpaternostermacher 1472, ein Apengeter (Gießer von Figuren, Rotgießer) 1481.
Der
Ackerbau
wird
anfangs
unbedeutend
gewesen
sein,
da
die
Feldmark
wie
bei
den
meisten
älteren
Städten
ursprünglich
klein
war.
Das
Stück
Feld,
das
die
Stadt
nach
ihrer
ältesten
Urkunde
1229
erwarb,
das
kleine
Stadtfeld
vor
dem
Lübschen
Tor,
hatte
keinen
großen
Umfang.
Im
Jahre
1260
wurde
ihr
Vinekendorp
(das
Hafffeld,
vor
dem
Poeler
Tor)
bestätigt,
1266
wurden
ihr
die
Lieps,
Wiesen,
Weiden
und
Hafen
verbrieft,
1277
Dorsteen
vor
dem
Alt-Wismartor,
1279
Dargetzow
ebenfalls
vor
dem
Alt-Wismartor;
1300
und
1308
wurden
Krukow
und
die
Köppernitzmühle
sowie
der
große
Mühlenteich
mit
voller
Fischerei
erworben.
Bürger
kauften
1260
und
1299
Dammhusen,
dessen
Acker
sich
weithin
zwischen
Lübschem
und
Mecklenburger
Tor
ausgedehnt
haben
muss,
und
Tessiner
Werder
(Flöte)
seit
etwa
1275.
Rikwerstorp,
um
hier
gleich
die
Vervollständigung
des
Stadtfeldes
weiter
zu
verfolgen,
wurde
1323
einzelnen
Bürgern
und
der
Stadt
bestätigt.
Es
ist
wesentlich
das
Baumfeld
und
das
Hohe
Feld
vor
dem
Poeler
Tor.
Endlich
kaufte
die
Stadt
1379
Cismarstorp
vor
dem
Poeler
Tor,
das
sich
im
Ganzen
mit
Müggenburg
decken
wird,
und
1383
Tessin
vor
dem
Mecklenburger
Tor
hinter
der
Kluß
nach
Triwalk
und
der
Flöte
zu.
Unbekannt
sind
Zeit
und
Art
des
Erwerbs
des
Lenensruher
Ackers
vor
dem
Mecklenburger
Tor
(Schönroggenlötte,
Schiefer
Berg,
Schweinekrug),
des
Weberkamps
zwischen
Mecklenburger
und
Alt-Wismar-Tor,
von
Tornei,
Rowe
und
Zwanzenbusch
vor
dem
Poeler
Tor,
Kagenmarkt
und
Hufe
vor
dem
Alt-Wismar-Tor.
Die
letztgenannten
Stücke
könnten
ganz
wohl
samt
den
ehemaligen
Schießständen
und
den
daran
stoßenden
Holzlagerplätzen
das
Feld
von
Alt-Wismar
gebildet
haben.
Ob
Tornei,
Rowe
und
Zwanzenbusch
zu
Rikwerstorp
gehört
haben,
wird
schwerlich
auszumachen
sein.
Mit
dem
Feld
vor
dem
Mecklenburger
Tor
mag die Stadt ursprünglich ausgestattet worden sein.
Mit
der
langsamen
und
späten
Erweiterung
des
Stadtfeldes
passt
es
zusammen,
dass
die
gewerbsmäßigen
Ackerbauer,
die
Bauleute,
ihren
Wohnsitz
überwiegend
in
der
Neustadt
nahmen,
in
der
Baustraße,
die
1290
zuerst
genannt
wird.
Das
von
der
Stadt
erworbene
Feld
wurde
in
Ackerlose
geteilt,
die
von
Zeit
zu
Zeit
unter
die
Bürger
verlost
wurden;
das
von
Bürgern
Gekaufte
lag
in
Morgen.
Da
aber
auch
die
Erwerbungen
von
1229
und
1300,
das
kleine
Stadtfeld
und
Krukower
Feld
und
die
Flur
von
Dargetzow
(Mittelfeld,
Koschenort,
Kronskamp,
Barenkamp),
in
Morgen
liegen,
muss
die
Stadt
diese
Äcker
frühzeitig
wieder
an
Bürger
veräußert
haben.
Es
wird
unmöglich
gewesen
sein,
das
Geld
zum
Ankauf
des
Grundbesitzes,
Befestigung
der
Stadt,
Zahlungen
an
die
Landesherren
allein
durch
Steuern
und
Anleihen
aufzubringen.
Dem
entsprechend
sind
z.
B.
Teile
des
Feldes
von
Dargetzow
bald
nach
1280
in
der
Hand
von
Bürgern
oder
des
Hauses
zum
Heiligen
Geist
nachweisbar.
Noch
in
der
Gegenwart
halten
die
Flurnamen
Krukower
Feld,
Dorsteen
und
Tesmerfeld
die
Namen
der
gelegten
Dörfer
und
Höfe
fest,
den
des
letzten
allerdings
in
einer
Entstellung,
die
allein
bei
schriftlicher
Überlieferung
denkbar
ist:
er
ist
nämlich
über
Tessinerveld
weg
aus
Tessinerveld
geworden.
Außerdem
deuten
die
Namen
Hofstede
und
Dörpstede
auf
die Lage der Hofstätte von Tessin und auf die Dorfstätten von Rikwerstorp und Cismarstorp hin.
Umschlossen
und
geschützt
wurde
die
Feldmark
durch
eine
Landwehr,
die
aus
Wall
und
Graben
bestand.
Der
Wall
wurde
mit
Dornen
bepflanzt,
wo
die
Landwehr
von
den
Landstraßen
durchschnitten
wurde,
baute
man
Burgen,
meist
wohl
einfache
Türme
mit
Kennbäumen, kaum überall mit Toren, über diese Anlagen ist wenig bekannt, zumal über die Zeit ihrer Entstehung.
Während
im
13.
und
14.
Jahrhundert
die
angekauften
Dörfer
und
Höfe
außer
Steffin,
das
1308
als
Hof
des
Heiligen
Geistes
auftaucht,
und
Dammhusen
alle
gelegt
und
die
Felder
der
städtischen
Feldmark
einverleibt
waren,
ist
wohl
früh
beim
Hospital
von
St.
Jakobs
mit
vermachten
und
erkauften
Äckern
ein
neuer
Wirtschaftshof
gebildet
worden,
der
1552
in
einen
Pachthof
umgewandelt
wurde
und
noch
fortbesteht.
Andere
neue
Höfe
scheinen
im
15.
Jahrhundert
entstanden
zu
sein,
wir
wissen
aber,
weil
die
Stadtbücher
fehlen,
darüber
wenig
Bescheid,
zumal
da
der
Ausdruck
Hof
in
die
Irre
führen
kann
und
öfter
nur
als
eingefriedigter
Garten
zu
verstehen
ist.
Bei
Dammhusen
haben
wohl
Ackerhöfe
weiter
bestanden.
Einen
solchen
erwarb
die
Stadt
samt
der
dortigen
Mühle
am
14.
März
1490
von
Geseke
Möller.
Im
17.
und
18.
Jahrhundert
bestanden
dort
zwei
Höfe.
Über
einen
Hof
an
der
Großen
Flöte,
der
später,
als
man
Flöte
(Fluss)
nicht
mehr
verstand,
kurzweg
Große
Flöte
benannt
wurde,
verfügte
1475
letztwillig
der
Pfarrer
an
St.
Georgen
Jasper
Wilde.
Die
Kämmerei
erwarb
ihn
1746
von
der
Bürgermeisterin
Kuhlmann,
1749
aber
trat
die
Marienziegelhofhebung
in
den
Vertrag
ein.
Sonst
sind
Ackerwirtschaften
unbekannt,
wann
und
in
welchem
Umfang,
an
die
Landwehrgehöfte
angegliedert.
Genannt
werden
(nicht
als
Wirtschaftshöfe)
Lübsche
Burg
zuerst
1363,
Hornstorfer
Burg
1453,
Kluß
1467,
Rothentor
1469,
Kritzower
Burg
1474,
Müggenburg
1599.
Als
Höfe
mit
beträchtlichem
Ackerbau
bestehen
davon
jetzt
Kluß,
Kritzower
Burg,
Müggenburg,
Lübsche
Burg.
Von
den
übrigen
Gehöften
können
hier
nur
die
berücksichtigt
werden,
deren
Gebäude
noch
stehen;
auf
Gärtnereien,
Krugwirtschaften
und
dergleichen
kleine
Gewese
dagegen
einzugehen
ist
nicht
möglich.
Karlsdorf
begegnet
unter
diesem
Namen
kurz
vor
1850.
Es
war
anfänglich,
wohl
seit
dem
14.
Jahrhundert,
ein
Mühlenhof
und
wurde
(sicher
im
ausgehenden
16.
Jahrhundert)
auch
so
benannt;
seit
dem
Ende
des
17.
Jahrhunderts
hieß
es
Ratkenhof,
danach
(1827)
Schäferhof.
Viereggenhof
hat
seinen
Namen
von
einem
der
beiden
Vieregge,
die
es
zwischen
1716
und
1754
besaßen.
Es
wird
derselbe
Hof
sein,
der
1487
als
hinter
dem
Heiligen
Kreuz
gelegen
genannt
wird,
der
Mühlenhof
zur
Steffiner
(Viereggen-)
Mühle.
Övelgünne
treffen
wir
unter
diesem
Namen
zuerst
1675;
es
wird
früher
(1558)
Ravensborch
genannt
worden
sein
und
besteht
vielleicht
seit
den
Anfängen
des
16.
Jahrhunderts.
Lenensruh
ist
eine
späte
Schöpfung.
Es
hieß
im
Anfang
des
18. Jahrhunderts, wo es zuerst erscheint, Ratkenhof und bekam seinen jetzigen Namen 1797. Es ist von der Stadt 1876 angekauft worden.
Der
Erwerb
der
städtischen
und
der
Hebungs-Güter
und
Dörfer
außerhalb
des
Stadtgrabens
gestaltete
sich,
wie
folgt.
Den
Hof
Martensdorfs
finden
wir
1280
im
Besitz
des
Heiligen
Geistes;
das
Dorf
schloss
sich
bald
an.
Benz
ist
für
dasselbe
Haus
1339
gekauft,
Klüßendorf,
Hof
und
Dorf,
1342
eingetauscht,
Mittel-Wendorf
1348
gekauft.
Hof
und
Dorf
Metelsdorf
wurden
dem
Heiligen
Geist
1318
und
1321
bestätigt
und
durch
spätere
Erwerbungen
erweitert
oder
im
Besitztitel
verbessert.
Wegen
der
ins
Ungemessene
gesteigerten
Dienste,
deren
Erwerb
nicht
geglückt
war,
haben
die
Beamten
der
Vogtei
Mecklenburg
später
das
Dorf
ebenso
wie
das
Dorf
Martensdorf
den
Landesherren
zurück
gewonnen;
die
nur
wenig
erhöhten
Pachten
waren
dagegen
mit
dem
Sinken
des
Geldwertes
zu
unbedeutenden
Hebungen
zusammengeschrumpft.
Rätselhaft
ist
das
Verschwinden
des
Hofes,
der
1353
dienstfrei
geworden
war.
Entweder
muss
er
zu
Bauernrecht
gelegt
sein
und
dann
das
Schicksal
des
Dorfes
geteilt
haben,
oder
er
ist
eingegangen
und
sein
Land
mit
Steffin
oder
Martensdorf
oder
beiden
vereinigt
worden.
Auf
dieselbe
Weise,
wie
der
Heilige
Geist
Metelsdorf,
hat
St.
Georgen
Saunstorf
und
St.
Marien
Blumenhof
verloren.
Dagegen
war
es
gelungen,
Bantow,
das
der
Heilige
Geist
1351
gekauft,
und
Pepelow
und
Rüggow,
womit
verschiedene
Vikareien
(meist
an
St.
Marien)
ausgestattet
worden,
festzuhalten.
Rüggow
verkauften
die
Geistlichen
Hebungen
zu
St.
Marien
1713,
doch
kaufte
es
der
Heilige
Geist
am
29.
Juli
1743
von
dem
Baron
v.
Werthern
zu
Rohlstorf
zurück.
Pepelow
und
Bantow
wurden,
nachdem
auf
Grundlage
früherer
Übereinkommen
1755
zwischen
der
Mecklenburgischen
Regierung
und
Wismar
ein
Ausgleich
über
die
gegenseitig
geschuldeten
Pachten
und
Renten
zu
Stande
gekommen
war,
gegen
Warkstorf
für
St.
Marien
Geistliche
Hebungen
und
Hinter-Wendorf
für
den
Heiligen
Geist
ausgetauscht,
Preensberg
mit
seinem
Anteile
in
Kartlow
war
kurz
vorher,
am
23.
Juni
1752,
für
den
Heiligen
Geist
gekauft,
Klein-Rogahn,
das
Bürger
1345
erstanden
und
womit
sie
seit
1363
oder
1366
eine
Vikarei
zu
St.
Marien
ausgestattet
hatten,
wurde
171
2
an
den
Herzog
von
Mecklenburg
abgetreten.
Gr.-
und
Kl.
Woltersdorf
waren
1400
für
St.
Jakobs
gekauft,
doch
ging
das
letzte
gleich
oder
bald
darauf
in
bürgerliche
Hand
über.
Hans
Kahl
hat
es
am
9.
September
1751
wieder
an
St.
Jakobs
verkauft.
In
Triwalk
hatten
die
Bersse
im
Januar
1437
ihren
Besitz
zunächst
wiederkäuflich
an
St.
Marien
veräußert
und
dann
am
17.
April
1479
und
und
4.
April
1480
gegen
neue
Zahlungen
auf
das
Einlösungsrecht
an
7
Hufen
und
3
Raten
verzichtet,
weitere
Hebungen
wurden
dazu
erworben,
zumeist
wiederkäuflich.
Als
Lüder
Bersse
1576
wegen
der
Urkunde
von
1437
das
Recht
des
Wiederkaufs
ausüben
wollte,
wurden
ihm
die
späteren
Urkunden
entgegen
gehalten
und
sein
Anspruch
am
17.
Oktober
1597
durch
Urteil
des
Hof-
und
Landgerichts
abgewiesen.
Noch
länger,
von
1573
bis
1600,
prozessierte
Martin
v.
Plessen
zu
Barnekow
um
die
Lösung
von
Hebungen,
die
seine
Vorfahren
an
St.
Georgen
verpfändet
hatten.
Er
scheiterte
an
den
aufgesummten
Rückständen.
Noch
am
16.
Dezember
1597
kaufte
St.
Marien
einen
Katen
von
Johann
v.
Plessen.
Nachdem
das
Dorf
in
den
Verwüstungen
des
nordischen
Krieges
zu
Grunde
gerichtet
war,
wurden
die
Verhältnisse
der
Bauern
1717
neu
geordnet
und
mit
dem
Außenland
ein
Pachthof
begründet.
In
Vorder-
Wendorf
hatte
außer
dem
Minderen
Kalande
namentlich
St.
Georgen
von
den
Bersse
während
des
15.
Jahrhunderts
Renten
zusammengekauft.
Ein
mit
den
Besitzern
von
Rambow
um
die
Dienste
seit
1564
geführter
Prozess
wurde
1648
Januar
20
durch
einen
Vergleich
abgeschlossen,
wonach
die
Kirche
die
jenen
zustehenden
Gerechtsame
um
8.000
Gulden
(12.000
Mark)
kaufte.
Die
Zahlung
wird
durch
die
Kämmerei
geleistet
sein.
Jedenfalls
hatte
St.
Georgen
wie
vor
dem
Vergleiche
so
auch
später
aus
dem
Dorf
nur
90
Mr.
Pacht zu heben, die Kämmerei aber mindestens seit 1684 1.000 Mr. Dienstgeld, und sicher tritt sie seit 1677 als Grundherrin auf.